2003 noch mehr Gewalt in niedersächsischen FamilienFrauen Union fordert: Alle Landkreise mit Beratungsstellen versorgen!
Die Anzahl von Fällen häuslicher Gewalt hat sich in Niedersachsen weiter erhöht. 2002 gingen 6.906 Notrufe bei der Polizei ein, im Jahr 2003 spielten sich 7.245 Gewalttaten in der eigenen Wohnung ab. 6.507 Opfer waren weiblich, 928 Kinder oder Jugendliche.
„Frauen und Kinder sollten zu Hause sicher leben können. Ihnen muss geholfen werden, wenn sie Angst vor Gewalt in der eigenen Wohnung haben“, fordert die Landesvorsitzende Dr. Eva Möllring zur Durchführung des sogenannten Gewaltschutzgesetzes vom 1.1.2002.
Ein Drittel (2.654) sind Wiederholungstäter. Die Dunkelziffer dürfte noch erheblich höher sein. „Es reicht nicht aus, wenn die Polizei den Sachverhalt aufnimmt und diese Täter in schweren Fällen kurzfristig der Wohnung verweist. Die bedrohten Familienmitglieder haben nur 14 Tage Zeit, um die Krise aktuell zu bewältigen und sich durch die Gerichte weiter vor ihnen zu schützen“, argumentiert die Rechtsanwältin Eva Möllring.
„Die Opfer sind aber meistens tiefgreifend verunsichert und haben selten noch die Kraft und Ruhe, um sich zielgerichtet zu helfen. Sie müssen unmittelbar nach der Tat fachkundig beraten werden.“ Deshalb gibt es in Niedersachsen einen Modellversuch, der sechs Beratungsstellen umfasst. Damit ist etwa die Hälfte des Landes abgedeckt , was aber als Dauerlösung nach Meinung der Frauen-Union nicht ausreichen kann.
Nach Ablauf des Modellversuchs müssen alle Landkreise in Niedersachsen mit einer Beratungsstelle versorgt werden, fordert die Frauen-Union.
„Die Opfer müssen menschlich unterstützt werden, sie müssen über die rechtlichen Schutzmaßnahmen informiert werden und es muss ein Hilfeplan für eine Lebensperspektive ohne die Bedrohung durch weitere Straftaten aufgestellt werden.“