Aktuelles

2003 noch mehr Gewalt in niedersächsischen FamilienFrauen Union fordert: Alle Landkreise mit Beratungsstellen versorgen!

30.04.2004

Die Anzahl von Fällen häuslicher Gewalt hat sich in Niedersachsen weiter erhöht. 2002 gingen 6.906 Notrufe bei der Polizei ein, im Jahr 2003 spielten sich 7.245 Gewalttaten in der eigenen Wohnung ab. 6.507 Opfer waren weiblich, 928 Kinder oder Jugendliche.

„Frauen und Kinder sollten zu Hause sicher leben können. Ihnen muss geholfen werden, wenn sie Angst vor Gewalt in der eigenen Wohnung haben“, fordert die Landesvorsitzende Dr. Eva Möllring zur Durchführung des sogenannten Gewaltschutzgesetzes vom 1.1.2002.

Ein Drittel (2.654) sind Wiederholungstäter. Die Dunkelziffer dürfte noch erheblich höher sein. „Es reicht nicht aus, wenn die Polizei den Sachverhalt aufnimmt und diese Täter in  schweren Fällen kurzfristig der Wohnung verweist. Die bedrohten Familienmitglieder haben nur 14 Tage Zeit, um die Krise aktuell zu bewältigen und sich durch die Gerichte weiter vor ihnen zu schützen“, argumentiert die Rechtsanwältin Eva Möllring.

„Die Opfer sind aber meistens tiefgreifend verunsichert und haben selten noch die Kraft und Ruhe, um sich zielgerichtet zu helfen. Sie müssen unmittelbar nach der Tat fachkundig beraten werden.“ Deshalb gibt es in Niedersachsen einen Modellversuch, der sechs Beratungsstellen umfasst. Damit ist etwa die Hälfte des Landes abgedeckt , was aber als Dauerlösung nach Meinung der Frauen-Union nicht ausreichen kann.

Nach Ablauf des Modellversuchs müssen alle Landkreise in Niedersachsen mit einer Beratungsstelle versorgt werden, fordert die Frauen-Union.

„Die Opfer müssen menschlich unterstützt werden, sie müssen über die rechtlichen Schutzmaßnahmen informiert werden und es muss ein Hilfeplan für eine Lebensperspektive ohne die Bedrohung durch weitere Straftaten aufgestellt werden.“

Verwandte Artikel

Pressemitteilung – Niedersachsen braucht eine kindgerechte Justiz

Niedersachsen braucht eine kindgerechte Justiz – Rechte von Kindern stärken, Opfer besser schützen, Ressourcen bündeln Kinder und Jugendliche, die Opfer oder Zeugen von Gewalt, Missbrauch oder Vernachlässigung werden, haben das… [mehr]

Landesdelegiertentag 2025 – Gemeinsam durch jede Krise – Frauen Union Niedersachsen stellt Sicherheit und Krisenfestigkeit in den Mittelpunkt

Vechta – Unter dem Leitmotiv „Gemeinsam durch jede Krise – Politik, Katastrophenschutz und Bundeswehr im Einsatz für Sicherheit in Zeiten von Klimawandel und Krieg“ lädt die Frauen Union Niedersachsen zum… [mehr]

Mareike Lotte Wulf als Vorsitzende der Frauen Union Niedersachsen bestätigt

Die Frauen Union Niedersachsen hat auf ihrem Landesdelegiertentag am 19. und 20. September in Vechta Mareike Lotte Wulf im Amt der Vorsitzenden bestätigt. Mit 98 Prozent der Stimmen erhielt… [mehr]

Kreisvorsitzendenkonferenz der Frauen Union Niedersachsen: Gemeinsam für mehr Frauen in der Kommunalpolitik

Meet and Greet! Netzwerken vor der Veranstaltung. Mareike Lotte Wulf MdB, Landesvorsitzende der Frauen Union Niedersachsen und Franziska Hoppermann MdB, Landesvorsitzende der Frauen Union Hamburg… [mehr]