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Frauen Union fordert 4 Schwerpunkte für die kommenden Haushaltsberatungen:

30.07.2010

Angesichts der kommenden Haushaltsberatungen hat die Frauen Union auf Ihrem Landesdelegiertentag in Braunschweig einen Vier-Punkte-Plan beschlossen. Sie weist darauf hin, dass gerade die gegenwärtige Situation dazu zwinge, die vorhandenen knappen Mittel zielgerichtet und effektiv einzusetzen, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Die niedersächsische Landesregierung habe mit der Konzentration auf die Bereiche Arbeit, Bildung und Sicherheit richtige Schwerpunkte gesetzt. Qualifizierte und motivierte Arbeitskräfte mit innovativen Ideen und verantwortungsvollem Engagement seien eine unverzichtbare Grundlage für die soziale Marktwirtschaft.

1. Kinder sind die Zukunft
Bis 2060 wird nach bisherigen Schätzungen die Zahl der Kinder und Jugendlichen in Niedersachsen von 1,6 Millionen auf unter eine Million fallen. Das ist ein Minus von fast 40 Prozent. Hier gilt es mit gezielten familienpolitischen Maßnahmen gegenzusteuern. Familien und insbesondere Mütter und Kinder müssen gesellschaftspolitisch deutlich mehr in den Mittelpunkt gerückt werden. Dabei geht es meistens nicht um Geld, sondern vielmehr um Anerkennung und Wertschätzung. Die vielfältigen Leistungen von Eltern und das nervenaufreibende Zeitmanagement müssen beruflich und gesellschaftlich als hohe Kompetenz gewertet werden. Familienfreundliches Verhalten kann auch in Zeiten der Wirtschaftskrise weiter etabliert werden.

2. Frühkindliche Betreuung:
Die Sorge um die eigene berufliche Zukunft hält viele qualifizierte Frauen davon ab, Kinder zu bekommen. Die Frauen Union Niedersachsen fordert daher den weiteren Ausbau von Kinderbetreuungsmöglichkeiten, damit alle Mütter und Väter eine wirkliche Wahl haben zwischen dem Wiedereinstieg in die Berufstätigkeit oder der Zeit zuhause mit denKindern. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Wirtschaftskrise und der die Sozialsysteme belastenden demographischen Entwicklung sind wir davon überzeugt, dass wir weder auf die Kinder noch auf die Mütter und Väter verzichten können, die nach der Geburt zeitnah wieder in der Beruf zurück kehren wollen.

Deshalb wollen wir, dass die Kommunen bis 2013 mindestens die gesetzlich festgelegten Krippenplätze einrichten. Sie stoßen damit allerdings an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Deshalb müssen Eltern und Betriebe ihren Anteil an der Finanzierung der laufenden Kosten tragen. Wir fordern daher, wirtschaftspolitisch gezielt die Ansiedlung von Betriebskindergärten/-krippen und auch gewerblichen Betreuungseinrichtungen zu unterstützen. Daneben setzen wir uns dafür ein, dass Tagesmütter und private Anbieter zukünftig noch stärker unterstützt und von bürokratischen Hemmnissen befreit werden. Gerade durch weiteres privates Engagement kann langfristig ein vielfältiges Betreuungsangebot für die Familien finanziell auf die Beine gestellt werden.

3.Schulen:
Wir verfügen über gut ausgestattete und handlungsfähige Schulen unter eigenverantwortlicher Leitung. Unabhängig von jeglicher Schulformdiskussion strebt die Niedersächsische Frauen Union das Angebot einer verlässlichen ganztägigen Schulbetreuung an. Die Betreuungszeit für Grundschulkinder darf sichdurch die Verlagerung der Horte in die Schulen nicht verschlechtern. Eltern sollen frei entscheiden, welche zeitlichen Optionen sie – entsprechend ihrer Berufstätigkeit – finanziell in Anspruch nehmen wollen. In Anbetracht des drohenden Fachkräftemangels fordert die Frauen Union die niedersächsischen Unternehmen und Schulen auf, bei der Gestaltung der Nachmittagsbetreuung zu kooperieren. Denn die Schülerinnen und Schüler von heute sind die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von Morgen.

4.Gleichberechtigung leben
Frauen stellen mehr als 50 Prozent der niedersächsischen Bevölkerung, nehmen aber im Wirtschafts- und Berufsleben – vor allen in Führungspositionen – einen viel zu geringen Anteil ein. Die Frauen Union Niedersachsen begrüßt daher ausdrücklich die Entscheidung des Ministerpräsidenten Christian Wulff, den Frauenanteil in der Landesregierung auf drei Ministerinnen zu erhöhen. Das allein reicht jedoch nicht. Unser Ziel ist es, dass Frauen und Männer in den Führungsetagen von Wirtschaft und Politik mindestens zu 40 Prozent vertreten sind. Wir begrüßen deshalb die interne Frauenquote der Deutschen Telekom und fordern die niedersächsischen Großunternehmen auf, ähnliche Zielmarken festzulegen. Politik und Verwaltung kommt auch insofern eine Vorbildrolle zu. Die gleichberechtigte Zusammenarbeit von Frauen und Männern bringt Vielfalt, Ideenreichtum und Erfolg: Know How und Lebenserfahrung für die Zukunftsfähigkeit Niedersachsens.

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