Frauen Union Niedersachsen: seit mehr als 60 Jahren Politik aus Frauensicht; Artikel aus dem Magazin“Die Besten“Vol.14, S. 10-11
Anlässlich des 100. internationalen Frauentages am 8. März 2011 hat die Frauen Union ihre Chronik„Geschichte der Frauen Union Niedersachsen“fertig gestellt. In dem Buch wird erstmalig die politische Arbeit der niedersächsischen CDU-Frauen in den letzten 60 Jahren im Zusammenhang dargestellt und es bietet interessante Einblicke in die thematische und die personelle Entwicklung dieser Jahre.
Die Frauen Union Niedersachsen ist eine Vereinigung der CDU in Niedersachsen. Nach dem Zweiten Weltkrieg haben sich die aktiven Unionsfrauen schnell zusammengeschlossen um offensiv für ihre Anliegen einzutreten, auch für Mandate und Sitze in der Partei. Es gab immer wieder Rückschläge in ihren Aktivitäten, aber die Fortschritte überwiegen. Durch die Chronik wird gezeigt, wie beharrlich die Frauen für ihre Ziele eingestanden sind und diese verfolgt haben. Die Analysen undAussagen der Frauen Union haben bis heute ihre Richtigkeit nicht verloren. Sie unterscheiden sich nur in Tonlage und Form der Aktivitäten und entsprechen damit dem jeweiligen Zeitgeist. Bereits 1946 erklärte die erste Vorsitzende Martha Pfad:„Eine Frau, die vor der Ehe–oder, soweit sie Zeit und Kraft hat, während der Ehe sich für Dinge des öffentlichen Lebens interessiert und dafür gearbeitet hat–kann sie ihrem Mann nicht eine viel bessere Kameradin, ihren Kindern nicht eine viel bessere Führerin und Freundin sein als eine geistig uninteressierte, so genannte„Nur-Hausfrau“?“Margot Kalinke kämpfte 1969 um„Gleichberechtigung bei der Gehalts- und Lohnpolitik“. Heutzutage beteiligt sich die Frauen Union lokal an Aktionen des Equal Pay Days, um für gleichen Lohn für gleiche Arbeit zu werben.
Bis heute beschäftigt die Frauen Union die stärkere Berücksichtigung von Frauen bei der Aufstellung der Wahllisten. Seit dem Start der Frauen Union 1946 ist die Anzahl der Frauen in den Parlamenten, wie zum Beispiel im Bundestag und Landtag, zwar gestiegen–das Optimum aber ist noch nicht erreicht und um die guten Plätze auf den Listen wird immer wieder gerungen. Eine entscheidende Hilfe für die Berücksichtigung der Frauen war der Beschluss der CDU 1996 das Quorum einzuführen. Die Verbesserung der Alterssicherung der Frau durch den Erwerb von Rentenanwartschaften oder Anerkennung von Erziehungsleistungen war lange ein großes Thema. 1986 wurden endlich drei Erziehungsjahre anerkannt. Hier ist es dem zähen Ringen der Unionsfrauen zu verdanken, dass die Änderungen auf Bundesebene umgesetzt wurden.
Ein weiteres wichtiges Thema der Frauen Union ist„Frauen in Führungspositionen“. Die Frauen Union hat das Ziel, dass beide Geschlechter mit mindestens 40 Prozent in Aufsichtsräten vertreten sind. Kurzfristig sei ein Mindestanteil von einem Drittel durchzusetzen.
Daneben hat die Frauen Union lange für das beitragsfreie Kindergartenjahr gekämpft und geworben. Das beitragsfreie Kindergartenjahr ist in Niedersachsen 2008 schließlich eingeführt worden. Außerdem sind für die Frauen Union Niedersachsen verlässliche Betreuungsstunden an Grundschulen das A und O für eine konzentrierte Berufstätigkeit der Eltern–gleichzeitig auch ein Grundpfeiler für gleiche Bildungschancen der Kinder. Eine Anregung im CDU-Landesvorstand brachte 2009 den Durchbruch.
„Landesvorsitzende Dr. Eva Möllring stellt fest: Das waren die ersten 60 Jahre! Wir machen mit voller Kraft weiter und wollen noch viele Frauen für die Politik begeistern.“