Frauen Union: Sorgerecht für ledige Eltern individuell regeln!
Ledige Väter, die sich um ihre Kinder kümmern und regelmäßig Unterhalt zahlen, sollten das Sorgerecht einfordern können, meint die Frauen Union. Ein automatisches gemeinsames Sorgerecht–wie es Justizministerin Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) vorschlägt – wird dagegen ausdrücklich abgelehnt.
„Die tatsächlichen Beziehungen von ledigen Vätern zu den Müttern und zu ihren Kindern sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Wenn der Vater weder eine Verbindung zur Mutter pflegen noch die ständige Verantwortung für das Kind übernehmen will, so kann die fortlaufende Abstimmungspflicht zur Hängepartie für das Kind und zum Hindernislauf für die Mutter werden. Deshalb würde ein automatisches Sorgerecht die angespannte Situation von allein stehenden Müttern und ihren Kinder noch weiter belasten. Schließlich stellen 90 Prozent der Mütter den Kinder einen Lebensmittelpunkt zur Verfügung und sichern ihnen fortlaufend die notwendige Fürsorge,“stellt die Frauen Union fest.
„Andererseits gibt es aber auch ledige Väter, die finanziell Verantwortung übernehmen, sich mit den Müttern absprechen und den Kindern als wertvolle Ansprechpartner zur Verfügung stehen,“betont Eva Möllring, Landesvorsitzende der Frauen Union.„In diesen Fällen ist es folgerichtig und sinnvoll, wenn der Vater auch an dem Sorgerecht für das Kind teilnimmt. Deshalb können die Interessen von Eltern und Kindern nur in einer individuellen Entscheidung sachgerecht geklärt werden. Eine automatische gesetzliche Regelung wird dagegen den vielfältigen Lebenswirklichkeiten junger Menschen nicht gerecht.“