Pressemitteilung zum 25. November: Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen
Die Frauen Union Niedersachsen fordert den zügigen Ausbau der anonymen Spurensicherung für Gewaltopfer in Niedersachsen.
Jede dritte Frau hat in ihrem Leben körperliche und/oder sexuelle Gewalt erfahren, 67 % meldeten die schwerwiegendsten Gewaltvorfälle innerhalb einer Partnerschaft nicht der Polizei oder einer anderen Organisation.[1] Die Gründe, warum Frauen die in einer Partnerschaft erlittene Gewalt nicht polizeilich anzeigen, sind vielfältig. Wenn Frauen sich aus der gewaltbeladenen Partnerschaft gelöst haben, können sie die Tage, Wochen, Monate oder sogar Jahre zurückliegende Mißhandlungen nicht mehr zur Anzeige bringen, da keine Beweise vorhanden sind. Um dies zu verhindern, ist es wichtig, die Spuren einer Vergewaltigung oder körperlichen Misshandlung zeitnah sicherzustellen und gerichtsfest zu dokumentieren. Hier bietet das Netzwerk „ProBeweis“ Hilfe und Unterstützung für Betroffene von Gewalt, indem es den Opfer ermöglicht, Verletzungen in speziellen Kliniken zu dokumentieren und Spuren zu sichern, ohne sofort eine Anzeige erstatten zu müssen. Momentan gibt es in dem großen Flächenland Niedersachsen erst 15 Kliniken, die dem Netzwerk „Pro Beweis“ angeschlossen sind und an denen die anonyme Spurensicherung kostenlos möglich ist. Und das, obwohl die Nachfrage nach der Beweissicherung stetig wächst.
„Das Netzwerk ‚Pro Beweis‘ ist ein wichtiges Projekt, was noch weiter ausgebaut werden muss“, so Ute Krüger-Pöppelwiehe, Landesvorsitzende der Frauen Union der CDU in Niedersachsen, „die Frauen Union Niedersachsen fordert die rot-grüne Landesregierung auf, den weiteren Ausbau voranzutreiben. Es ist für Opfer nicht zumutbar und häufig auch nicht möglich, bis zur nächsten Klinik 50 Kilometer oder weiter zu fahren. Wir fordern, dass Sozialministerin Rundt endlich aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht und die Voraussetzungen schafft, an jeder Klinik mit gynäkologischer Abteilung die Spurensicherung zu ermöglichen.“
Der tägliche Sexismus in der Werbung suggeriert potentiellen Tätern, dass Mädchen und Frauen lasziv und als immer verfügbare Ware und Sexobjekte ohne eigenen Persönlichkeit und Willen behandelt werden können. Die Folgen davon sind Vergewaltigungen und körperliche Übergriffe, bei denen die Opfer oft erst sehr viel später die seelische Stabilität wiedergewinnen, um diese Straftaten auch zur Anzeige zu bringen. Die Straftat selbst muss aber unverzüglich festgestellt und dokumentiert werden. Im Jahr 2013 wurden allein in Niedersachsen fast 11.000 Fälle von häuslicher Gewalt und Fälle von Gewalt gegen Frauen registriert. Die Dunkelziffer ist um ein Vielfaches höher.
„Zum heutigen Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen fordern wir im Namen der vielen anonymen Opfer von der Niedersächsischen rot-grünen Landesregierung, endlich Frauen und Mädchen vor sexuellem Missbrauch und häuslicher Gewalt besser zu schützen und die anonymen Spurensicherung flächendeckend und engmaschig in Niederachsen auszubauen!“, so Ute Krüger-Pöppelwiehe.