Frauen Union Niedersachsen fordert: Ausbau der anonymen Spurensicherung für Gewaltopfer
Am 14. Februar, dem Valentinstag, findet die Aktion „One billion rising“ statt, die auf die Gewalt an Frauen aufmerksam macht.
Jede vierte Frau wird mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von häuslicher Gewalt oder einer Sexualstraftat. Eine Strafanzeige bei der Polizei unmittelbar nach der Straftat ist vielen Opfern wegen ihrer Traumatisierung und/oder der engen persönlichen Bindung zum Täter jedoch häufig nicht möglich. Erfolgt zeitnah nach der Tat keine Dokumentation der Gewalteinwirkungen, gehen Beweise verloren und bei einer späteren Anzeige steht dann Aussage gegen Aussage, was für Opfer mit enormen psychischen Belastungen verbunden ist.
Um Opfern die Möglichkeit zu geben, Spuren zeitnah nach der Straftat zu sichern, ohne sofort Anzeige bei der Polizei erstatten zu müssen, hat die CDU geführte Landesregierung im Jahr 2012 das Netzwerk „Pro Beweis“ gestartet und die „anonyme Spurensicherung“ in Niedersachsen eingeführt.
Momentan gibt es in Niedersachsen 10 Kliniken, die dem Netzwerk „Pro Beweis“ angeschlossen sind und an denen die anonyme Spurensicherung kostenlos möglich ist. Die Gewalteinwirkungen werden hier zeitnah und gerichtsverwertbar dokumentiert und für mehrere Jahre für einen möglichen Gerichtsprozess aufbewahrt. Bei Bedarf kann das Opfer dann auf diese Beweise zurückgreifen.
„Das Netzwerk „Pro Beweis“ ist ein wichtiges Projekt, was noch weiter ausgebaut werden muss“, so Ute Krüger-Pöppelwiehe, Landesvorsitzende der Frauen Union der CDU in Niedersachsen, „die Frauen Union Niedersachsen fordert die rot/grüne Landesregierung auf, den weiteren Ausbau voranzutreiben. Es ist für Opfer nicht zumutbar, bis zur nächsten Klinik 50 Kilometer oder weiter zu fahren. Wir wünschen uns, dass die Sozialministerin Rundt aus ihrem Dornröschenschlaf erwacht und die Voraussetzungen schafft, an jeder Klinik mit gynäkologischer Abteilung die anonyme Spurensicherung zu ermöglichen.“