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CDU hat ein Männerproblem

27.11.2017

Die CDU auf Bundesebene schafft es seit 12 Jahren mit Angela Merkel eine Kanzlerin zu stellen, die weltweit höchstes Ansehen genießt. Mit Ursula von der Leyen beweist eine CDU-Abgeordnete aus Niedersachsen, wie erfolgreich Frauen in der Politik agieren können. „Wenn wir so exzellente Vorbilder haben, warum wird es dann Frauen von Männern noch so schwer gemacht, aktiv Politik mitzugestalten?“, fragte Ute Krüger-Pöppelwiehe, Landesvorsitzende der Frauen Union in Niedersachsen, anlässlich eines Informationsaustausches des Landesvorstandes der Frauen Union mit dem Landesvorsitzenden der CDU in Niedersachsen, Bernd Althusmann.

Viele zukunftsrelevante Themen werden von der Volkspartei CDU in Niedersachsen erfolgreich voran gebracht. Mit dem Justiz- und dem Agrarministerium werden zwei wichtige Ministerien von Frauen geleitet, zwei Staatssekretärinnen kommen aus der CDU. „Hier hat der CDU Landesvorsitzende nahezu Wort gehalten und gezeigt, dass es mit gutem Willen geht, leitende Positionen mit Frauen zu besetzen“, stellt Krüger-Pöppelwiehe fest. „Allerdings sind wir darüber entsetzt, dass es nicht gelungen ist, im geschäftsführenden Vorstand der CDU-Landtagsfraktion dies zu wiederholen“. Weniger als 20 Prozent der Fraktionsmitglieder sind weiblich, ein historischer Tiefstand. Dies hätte durch einen überproportionalen Anteil an Frauen im geschäftsführenden Fraktionsvorstand ausgeglichen werden müssen. „Die wenigen Frauen in der Fraktion hätten mit eingebunden werden müssen, um ihre Positionen durch leitende Ämter zu stärken. Stattdessen ist dort die Quote mit 11 Prozent noch desaströser. Gerade mal eine Frau teilt sich mit acht Männern diese Aufgabe. Und auch die beiden stellvertretenden Landtagspräsidenten sind Männer“, erklärt die Landesvorsitzende. „Der Fraktionsvorsitzende Dirk Töpfer hat Frauenförderung als eines seiner Ziele benannt, hat dies jedoch schon beim Amtsantritt nicht umgesetzt.“ Dies ist ein katastrophales Signal in die Zukunft. „Offensichtlich sind Frauen in Führungspositionen in der jetzigen Landtagsfraktion unerwünscht“, bedauert Krüger-Pöppelwiehe. „Es hat den Anschein, dass in der Landtagsfraktion ein rückwärtsgewandtes Gesellschaftsbild vorherrscht. Die CDU hat damit ein Männerproblem, da diese nicht bereit sind, Frauen paritätisch an der politischen Willensbildung in verantwortungsvollen Positionen teilhaben zu lassen. Dies ist in der CDU übrigens auch in anderen Bereichen festzustellen.“ Der Landesvorsitzende der CDU in Niedersachsen, Bernd Althusmann, hat angekündigt, in der Klausurtagung des CDU-Landesvorstandes im Januar 2018 auch über das Thema der stärkeren Teilhabe von Frauen in der CDU diskutieren zu wollen. Die Frauen Union der CDU in Niedersachsen wird sich aktiv beteiligen und ein Konzept mit Maßnahmen zur stärkeren Berücksichtigung von Frauen vorlegen. „Denn Frauen treffen ihre Wahlentscheidungen auch danach, wie Frauen in den Parteien eingebunden sind. Das Ziel, die CDU in Niedersachsen wieder zur größten Volkspartei zu führen, wird nur dann erreicht werden können, wenn das Männerproblem in der CDU gelöst wird“, so Ute Krüger-Pöppelwiehe.

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