Pressemitteilung – Missbrauchsfälle in der evangelischen Kirche
Im Zusammenhang mit der gestern veröffentlichten Studie zu Missbrauch und sexualisierter Gewalt in der Evangelischen Kirche können Sie die Landesvorsitzende der Frauen Union Mareike Lotte Wulf MdB wie folgt zitieren:
„Die gestern veröffentlichte Studie zu Missbrauch und sexualisierter Gewalt in der Evangelischen Kirche machen mich fassungslos. Als Landesvorsitzende der Frauen Union Niedersachen, aber auch ganz persönlich als Mitglied der Evangelischen Kirche bin ich tief getroffen vom Ausmaß der Missbrauchsfälle, das nun bekannt geworden ist.
Mein tief empfundenes Mitgefühl gilt den Betroffenen und ihren Familien, die unvorstellbares Leid erdulden mussten und in der Vergangenheit in vielen Fällen nicht das angemessene Verständnis und die notwendige Aufmerksamkeit erhalten haben.
Eines muss klar sein: Diese Ergebnisse können nur der Anfang eines gründlichen und transparenten Aufarbeitungsprozesses sein. Dabei gilt es zu prüfen, in welchen Fällen auch strafrechtlich gegen Täter vorgegangen werden kann. Außerdem müssen sämtliche inner- und außerkirchlichen Mechanismen auf den Prüfstand gestellt werden, die Missbrauch verhindern sollen. Denn ganz offensichtlich haben Schutzvorkehrungen in großer Zahl und über lange Zeit versagt.
Auch für die Politik müssen die Zahlen ein Alarmsignal sein. Die Frauen Union Niedersachsen hat in der Vergangenheit die Einführung eines Landeskinderschutzgesetzes gefordert, um unsere Sicherheitsbehörden zu befähigen, unsere Kinder konsequenter vor sexuellem Missbrauch zu schützen. Außerdem muss darüber diskutiert werden, bei Kindesmissbrauch die Verjährungsschrift abzuschaffen. Vorschläge wie diese müssen nun auf den Tisch, damit wir Kindesmissbrauch endlich effektiver bekämpfen können.“