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Landesdelegiertentag der Frauen Union Niedersachsen am 24.09.2016 in Oldenburg – Die Rolle der Frau aus Sicht der Religionen

21.09.2016

„Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ Dieser Artikel ist die Basis für alle weiteren Artikel des Grundgesetzes und das Grundverständnis unserer Demokratie. Dem ordnen sich in der Konsequenz alle weiteren Artikel unter, auch Artikel 4 (2) GG, der die ungestörte Religionsausübung zu gewährleisten ist. Auch wenn die Freiheit des Glaubens unverletzlich ist, darf das nicht zur Unterdrückung der Frau missbraucht werden.

Der Landesdelegiertentag der Frauen Union Niedersachsen wird sich am 24.September 2016 in Oldenburg mit „der Rolle der Frau aus Sicht der Religionen“ beschäftigen. Als Gäste werden der niedersächsische CDU-Generalsekretär Ulf Thiele, MdL und der Fraktionsvorsitzende der CDU-Landtagsfraktion in Niedersachsen, Björn Thümler, MdL erwartet. An der Diskussion werden Pastor Dirk Heuer, Vorsitzender des evangelischen Arbeitskreises der CDU Niedersachsen, Barbara Woltmann, MdB und Du ‘A Zeitun, päd. Mitarbeiterin des religiösen Dialoges der kath. LandVolkHochschule Oesede und Vorsitzende der muslimischen Jugendkommunity im Osnabrücker Land teilnehmen.

Das Antragspapier der Frauen Union Niedersachsen fordert „Gesicht sehen – Verbot der Gesichtsverschleierung in Deutschland“, denn wer integriert ist, trägt keinen Gesichtsschleier! „Viele Frauen fliehen vor Unterdrückung und Gewalt aus ihren Heimatländern, deren patriarchalische Kulturen einen religiös begründeten Unterwerfungsanspruch der Frauen fordern und für selbstverständlich halten und unter diesem Deckmantel falsch verstandener Religiosität Frauen ihre Identität, Freiheit und Gesundheit raubt. Wir fordern daher ein Verbot der Gesichtsverschleierung in Deutschland, wie es in anderen europäischen Ländern, wie Frankreich, Belgien und im Schweizer Tessin schon selbstverständlich ist und vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) bestätigt wurde“, erklärt die Landesvorsitzende der Frauen Union Niedersachsen, Ute Krüger-Pöppelwiehe.

Ebenso fordert die Frauen Union Niedersachsen die Festlegung des Mindestheiratsalters auf 18 Jahre ohne Ausnahme und ein deutsches Verbot der Anerkennung der im Ausland geschlossenen Kinderehen, um die zum Teil sehr frühe Verheiratung von minderjährigen Mädchen, häufig mit nahen Verwandten, wie Cousins, zu verhindern. „Es ist nicht vorstellbar, dass diese Minderjährigen zwar als verheiratet gelten, aber wegen ihrer Jugend mit ihrem Ehepartner keinen Sex haben. Das ist Kindesmissbrauch und darf in Deutschland nicht toleriert werden“, erklärt die Landesvorsitzende der Frauen Union Niedersachsen, Ute Krüger-Pöppelwiehe. „Stattdessen müssen die Bildungschancen verbessert werden, um Frauen ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.“

Eine weitere schwere Menschenrechtsverletzung ist die weibliche Genitalverstümmelung, die oft als religiöses Ritual getarnt wird, um Mädchen und Frauen die Lust und die Selbstbestimmung am Sex zu nehmen. Hierbei werden Teile des Genitals abgeschnitten und zugenäht. „Diese Körperverletzung wird häufig aus der Angst heraus durchgeführt, dass die Mädchen ohne diese Beschneidungen von ihrer Glaubensgemeinschaft ausgeschlossen würden. Unbeschnittene Frauen gelten in diesen Traditionen als nicht heiratsfähig. Der Brautpreis und damit die finanzielle Situation der Herkunftsfamilie des betroffenen Mädchens soll verbessert werden. Mädchen werden so zur Ware degradiert und ihrer Gesundheit beraubt, erklärt Krüger-Pöppelwiehe. „Genitalverstümmelung verfolgt ein Leben lang.“ Die Frauen Union Niedersachen fordert daher eine bessere Prävention.

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