„Die Welt braucht Hebammen, mehr denn je“
Anlässlich des Welthebammentages am 5. Mai fordert die Frauen Union Niedersachen die Berufssicherung für Hebammen
Am Welthebammentag wird es in ganz Deutschland wieder zu Protestaktionen kommen. Der jährliche Beitrag für die gesetzlich vorgeschriebene Haftpflichtversicherung der Hebammen ist in den letzten 10 Jahren um etwa das 10-fache von ca. 450 auf mehr als 4.000 Euro angestiegen, für 2015 ist mit einem Beitrag von über 5.000 Euro zu rechnen.
„Hebammen leisten eine wichtige und tolle Arbeit. Viele Frauen wünschen sich eine Hebamme, die sie kennen und der sie vertrauen, die sie in der Schwangerschaft betreut, durch die Geburt begleitet und nach der Entbindung beim Stillen und bei der Babypflege unterstützt”, so Ute Krüger-Pöppelwiehe, Vorsitzende der Frauen Union Niedersachsen. „Wenn nicht endlich eine Lösung bei der Haftpflichtversicherung gefunden wird, können es sich viele unserer Hebammen nicht mehr leisten, ihren Beruf auszuüben. Und dabei ist es gerade für unser Flächenland Niedersachsen so wichtig, flächendeckend ein Netz von gut versorgten Schwangeren, Gebärenden und Wöchnerinnen durch freiberufliche Hebammen zu erhalten.
Doch dies wird es in Zukunft kaum noch geben, da durch die horrenden, gesetzlich vorgeschriebenen Haftpflichtprämien, die in keinem Verhältnis zum Einkommen der Hebammen stehen, freiberuflich tätige Hebammen ihren Beruf aufgeben werden.”
Die wohnortnahe geburtshilfliche Versorgung durch Hebammen muss in Niedersachsen weiterhin sichergestellt werden. Daher unterstützt die Frauen Union Niedersachsen die Forderungen des Deutschen Hebammenverbandes e.V. und fordert von Gesundheitsminister Hermann Gröhe die Berufssicherung für Hebammen, insbesondere die Überführung der Haftpflicht für die Geburtshilfe in die gesetzliche Unfallversicherung oder einen öffentlich finanzierten Haftungsfonds, umzusetzen. „Allerdings ist hier auch die rot-grüne Landesregierung zum Handeln aufgefordert: Warum schafft Rot-Grün in Niedersachsen es nicht, sich klar zu den Hebammen zu bekennen? Warum wird nicht eine niedersächsische Lösung, ggf. als Übergang, vorgestellt, damit die niedersächsischen Hebammen Planungssicherheit haben? Sind die Interessen werdender und junger Eltern SPD und Grünen egal?”, fragt Ute Krüger-Pöppelwiehe.
Weitere Forderungen des Hebammenverbandes sind: Eine angemessene Vergütung der Hebammen, die gesetzliche zustehende Wahlfreiheit des Geburtsortes für Frauen muss gewährleistet bleiben und die Beratung und Betreuung der Frauen vor und während der Geburt, im Wochenbett und während der Stillzeit, durch eine Hebamme muss erhalten und ausgebaut werden.